Menü


Vereinsfahrt zum Kreidesee-Hemmoor


Während die einen Entschieden, sich am frühen Freitag morgen auf den ca. 300km langen Weg zu machen, starteten andere erst am Mittag oder reisten erst am Samstag an (Janina).
Solche, die sich bei ihrer Anfahrt durch stockenden Verkehr kämpfen mussten, wurden umso freundlicher mit Kaffee und frisch gebackenen Kuchen empfangen.

Man fühlte sich in den Ferienhäusern willkommen, denn die Gastfreundlichkeit ging weit über die Nordhausener hinaus. Die Anmeldung verlief unkompliziert, wenn auch vergleichsweise strenge Vorschriften das Tauchen im Kreidesee regulieren.

Der See rief sofort nach uns und unabhängig von der Ankunftszeit, konnte es niemand erwarten, endlich Tauchen zu gehen. Die früher eingetroffenen Teilnehmer, drangen in größere Tiefen vor, um zu einem Tauchspot zu gelangen, der als der „Rüttler“ bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um eine Sedimentsortierungsvorrichtung an einem Abhang, auf dessen höchsten Punkt ein Kipplaster steht.

Des weiteren konnten wir ein Segelbootwrack, Autowracks und einen Wald aus Geäst und alten Stämmen begrüßen. Neben Schilf-pflanzen, bei Mondschein aufzutauchen, krönte unseren Nachttauchgang am Freitagabend.

Wie gelegentlich vorbeiziehende Wolken, überschattete leider Krankheit unsere Vereinsfahrt. Kerstin wurde in Nordhausen von einer Krankheit überfallen und konnte leider an der Fahrt nicht Teilhaben. Auch Hansi und Torsten brachten Infektionen als Souvenire mit nach Hemmoor.
Torsten, Klaus und Karl beschlossen schon im voraus dem Wasser fern zu bleiben. Sie stellten uns ihre Organisations- und Grillkünste zur Verfügung und kommentierten das Geschehen als Außenstehende Beobachter. Zu jeder Zeit wussten Vereinsmitglieder sinnvolle Kommentare einzubringen.

Obwohl unsere Tauchtruppe auf drei Ferienhäuser verteilt wurde, herrschte ein recht reger Kommunikationsaustausch und eigenartiger weise, kochten die Leute unabhängig voneinander sehr ähnliches essen. Ein Geschirrspüler mit unverständlicher Bedienbarkeit nahm uns viel Arbeit ab.

Allgemein ließ sich an der Hauseinrichtung nicht viel aussetzen, sie erfüllte ihren Zweck. Auch das Preis-Leistungsverhältnis war akzeptabel. In jedem Ferienhaus befand sich eine Sauna. Exklusive Stromkosten hielten uns allerdings von deren Benutzung ab. An den fünf Zimmer- Häusern war noch ein Schuppen zum Trocknen und Lagern der Tauchausrüstung sehr nützlich. Alle Ferienhäuser waren nicht zu weit vom See entfernt, so dass wir uns gleich in voller Montur auf den Weg zum Tauchen machen konnten.

Der Freitagabend endete in einer gemütlichen Runde im Wohnzimmer eines der Häuser. In der Mitte des Sitzkreises befand sich eine geheimnisvolle PET-Spritzflasche. Von wem war sie? Was hatte es damit auf sich?

Die Taucher hatten am Samstag zwei Tag- und einen Nachttauchgang vor sich. Häufiger Buddy-Tausch sorgte zusätzlich für Abwechslung. Eher Wasserscheue Wesen aus unserem Verein, nutzten die Freie Zeit, um sich mit der Ortschaft vertraut zu machen.

Sämtliche Tauchgänge gestalteten sich unterschiedlich. Die Seelandschaft hatte sehr viel zu bieten und ließ keine Langeweile aufkommen. Glaskapseln, Autowracks, ein Arbeitstisch, ein Förderband, ein freischwebendes Flugzeug, eigenartige Algen und eindrucksvolle Steilwände übertönten das vergleichsweise geringe Fischaufkommen. Doch selbst dieses war mit einigen Barschen, ein paar Forellen, Krebsen, Stinten, Saiblingen, Stichlingen und einem Forellen-Lachs für deutsche Verhältnisse nicht schlecht.

Der Kompass erwies sich als unerlässliches Orientierungsinstrument. Besonders hervorzuheben war auch, dass jedem die Möglichkeit geboten wurde seine Wünsche und Tauchziele in die Tauchgänge mit einzubringen. Sei es um einen angriffslustigen, freischwebenden 7m langen Hai zu entdecken oder um etliche vergebliche Tauchgänge mit dem Geocaching zu verbringen.
Trotz des sehr unterschiedlichen Kenntnisstandes der Vereinsmitglieder, konnte so manch einer etwas dazu lernen.
Sichtweiten unter dem Wasser schwankten zwischen 5 und 11 Metern und die Wassertemperatur war mit 9-13Grad Celsius für Nasstaucher gerade noch erträglich. Ein Trockentaucher klagte über eintretendes Wasser, Andere darüber, dass die Sicht in den Vorjahren besser gewesen wäre.

Den Samstagabend ließen wir in einem gemeinsamen BBQ ausklingen und am Sonntag mussten wir uns auch schon wieder vom Wasser verabschieden. Michael S. Und Conny taten das, indem sie noch kurz an das Meer fuhren um noch mehr Wasser zu begutachten. Einige tauchten noch ein letztes mal mit Ihren Gerätschaften in die Tiefe.

Janina und Ralf boten Apnoeneulingen die Chance, die Tiefen der Unterwasserwelt auch ohne viel Aufwand und Equitment zu erkunden. Dabei tauchten wir unter anderen hinunter zu einem Flugzeug und durch einen eigens für Apnoetaucher angefertigten Unterwassertunnel. In 20cm Entfernung einer Forelle hinterherzuschwimmen ist wohl eine Erfahrung die Gerätetaucher wahrscheinlich nie machen werden.

Alle sind gut nach Hause gekommen.

Sowohl das Geschehen über dem Wasser, durch Mike, Torsten, Klaus und Weiteren, als auch die Unterwassererlebnisse wurden von Janina, Michael, Conny und Michael S. fotodokumentiert. Das ganze Wochenende wurde exzellent von Maik organisiert. Vielen dank dafür und auch an die, die ihm dafür zur Verfügung standen.

Autor: Nicolas Bill
Fotos: Torsten, Michael S.