„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“ Matthias Claudius
Christi Himmelfahrt 2014 machten sich 18 abenteuerlustige und begeisterte Tauchsportfreunde des TGR gemeinsam auf den Weg in die Niederlande, um dort über das Wochenende in der hiesigen Nordsee(am Grevelingenmeer) die Unterwasserwelt zu erkunden. Vorgeschlagen und organisiert von Michael Symanek und Conny Richter, bezogen wir am Mittwochabend, aufgeteilt zu jeweils 6 Personen, die gemütlich eingerichteten holländischen Ferienhäuser mit Selbstversorgung.
Schon der erste Abend wurde für einen Ausflug in das erfrischende Nass genutzt. Leider stand dies unter keinem guten Stern und das 7kg heimische Blei inklusive Bleitasche wechselte umgehend den Besitzer, denn offensichtlich fühlte es sich in der salzigen Nordsee pudelwohl.
Kameradschaftliche Unterstützung, vor allem vom bestens ausgestatteten Michael Dausmann, konnte hier Abhilfe schaffen.
Am Donnerstagmorgen küsste uns die Sonne wach und versprach uns einen wunderbaren ersten Tauchtag. In Fahrgemeinschaften organisiert steuerten wir Den Osse an. Tauchbuddys waren schnell gefunden und so nahmen wir in unseren halbtrockenen-, trockenen- und auch Nassanzügen Kurs in Richtung Wasser.
Überwältigt von der Artenvielfalt der Nordsee und einer passablen Sicht, war dieser TG vor allem für unser Fotographenteam (Conny, Michael, Patrick und wahlweise Nico) ein Augenschmaus. Neben zahlreichen Hummern und Taschenkrebsen gab es auch jede Menge Austern, Garnelen, Butterfische, Flundern, Seesterne. Vor allem die hiesigen stationären Reusen und Reefballs (hohle Betonkugeln unterschiedlicher Größe, die als neuer Lebensraum von Schalentieren dienen sollte) ermöglichten einen genauen Einblick in die Artenvielfalt.
Aber auch über Wasser wurden unsere Tauchausflüge begleitet von zahlreichen Meeresvögeln wie Silbermöwen, Lachmöwen, Kormoranen, Austernfischern, Schwalben und vielen Weiteren, die nicht bestimmt werden konnten :)
Einige Taucher nutzten zudem diese Gelegenheit, um ihre zuvor in der Ausbildung erworbenen neuen Fähigkeiten, wie Orientierung mit dem Kompass oder das Handling mit dem Trockentauchanzug, zu üben und zu festigen. Dabei standen vor allem Tauchlehrer Oliver Reimer als auch alle anderen erfahrenen Mitglieder mit Rat und Tat zur Seite.
Nach einem weiteren erfolgreichen Tauchtag in Dreischor und Den Osse ließen wir den Freitagabend in gemeinschaftlicher Runde am Grill ausklingen. Aufgrund lustiger Tauchanekdoten und guter, ausgelassener Stimmung fanden einige von uns erst später den Weg ins Bett.
Den Höhepunkt oder sollte ich sagen „Tiefpunkt“ unserer Fahrt sparten wir uns für den letzten Tauchtag auf. Schon am frühen Samstagmorgen machten wir uns auf, um das Betonschiffswrack „Le Serpent“ auf 19-29 Metern Tiefe in Scharendijke zu erkunden.
Überrascht von einer unterirdischen Sicht(ca.50cm), hervorgerufen durch die hochfrequentierten Besuche des Wracks, tasteten sich alle Teams Stück für Stück vom Heck bis zum Bug des Schiffes.
Ein naher Buddykontakt war unverzichtbar und auch Orientierungsfähigkeit und Nervenstärke wurden auf die Probe gestellt.
Abgesehen von ein paar kleinen Zwischenfällen fanden wir uns schlussendlich alle unversehrt an der Wasseroberfläche wieder.
Unser zweiter TG an diesem Tag sollte vor allem durch bessere Sicht gekennzeichnet sein und so entschieden wir uns für Te Koppeltje. Nach einer frustrierenden Anfahrt für einige von uns, wurden wir im Wasser für unsere Mühen belohnt.
Unsere Wege kreuzten die von kleinen, teilweise Daumennagel großen Sepien, die uns ihre Tintenspritzerkünste vorführten. Ein toller Abschluss für den letzten Tauchgang in den Niederlanden.
Zum Abendessen entschieden wir uns für ein kleines Restaurant im Dorfkern und bei Speis und Trank wurden die Ereignisse des Tages ausgetauscht.
Nach einem durch und durch gemeinschaftlichen, reibungslosen und lustigem Wochenende fuhren wir schließlich am Sonntag wieder Richtung Heimat.
Autor: Nina Herzog
Fotos: Michael Symanek , Kerstin Lindemann
Fotos: Michael Symanek , Kerstin Lindemann